Budapest und Wien   Stadtführungen, auch alternative Stadtführungen  
    Projekt  
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4. Aufgabe

Mit dem Namen des Architekten Otto Wagner können wir Budapest und Wien verbinden. Nachstehend können Sie zwei Texte  über ihn lesen, einen Artikel aus einer damaligen Zeitung, und einen aus Wikipedia. Was heben die beiden Texte hervor?

 Text 1

 Großwien brauchte einen Architekten, der nicht nur im Stande ist, der Sehnsucht nach neuen Reizen in der Kunst zu entsprechen, sondern auch das rein Technische seines Metiers vollkommen zu beherrschen. Dieser Architekt ist Oberbaurat Wagner, da er erkannte, daß die Bedingungen, unter welchen es heute zu schaffen gilt, ganz andere geworden, wie in früheren Tagen, warf er unbedenklich die alten Formen beiseite. (...)
Ganz besonders die Bevölkerung offenbarte für die Baukunst selten ein so intensives Interesse, wie sie es den großen Wagner'schen Bauten gegenüber manifestierte. Diese überaus erfreuliche Erscheinung ist hauptsächlich auf zwei Momente zurückzuführen: Wagner vermeidet alle „Archeologie“, wie er es nennt, er setzt bei seinem Publikum keine kunstgeschichtlichen Kenntnisse voraus, er verlangt nicht, daß man sich den Kopf darüber zerbreche, was er sagen will – er sagt einfach heraus – das ist das eine.
Das andere ist, daß Wagner ein Wiener ist durch und durch, in seiner Lebensfreude, in seinem Geschmack, in seiner ganzen Art. Das erklärt auch die Tatsache, daß die „Wagner-Schule“ innerhalb der Bewegung, die man mit dem Nennwort „Secession“ bezeichnet, eine ganz besondere Position einnimmt, eine Position, die sich – nebenbei bemerkt – langsam, aber stetig zu einer dominierenden herauswächst.
(Österreichische Illustrierte Zeitung
http://www.idg.hu/expo/var/kuk/windex.htm)

 Text 2

 Otto Koloman Wagner (* 13. Juli 1841 in Wien-Penzing; † 11. April 1918 in Wien) war ein österreichischer Architekt. Lange Zeit war er eher unbekannt, doch seine Schriften über Stadtplanung und der Jugendstil verhalfen ihm in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts zum Durchbruch.
Wagner studierte zwischen 1857 und 1862 an der Königlichen Bauakademie in Berlin und in Wien zuerst am Polytechnischen Institut, dann an der Akademie der bildenden Künste unter anderem bei August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll. Er trat dem Kreis um Ludwig Förster und Theophil von Hansen bei und begann ab 1864 selbständig im Stil des Historismus zu bauen.
Etwa 1898 schwächten sich die typisch historistischen Formen in seinen Bauten ab und er kam in seine „secessionistischen“ Phase mit flächigen Ornamenten (für die er hauptsächlich bekannt ist). Mit der Zeit wurden Wagners Bauten immer nüchterner und näherten sich mehr und mehr dem Ideal der Funktionalität. Herausragende Beispiele sind seine zweite Villa in Hütteldorf und die Lupusheilstätte sowie vor allem sein letzter Wohnbau in der Neustiftgasse 40.
Große Anerkennung fand er für sein Postsparkassengebäude, wo er nicht nur allerneueste Materialien wie Stahlbeton und Aluminium verwendete, sondern ihm auch eine besonders geglückte Synthese aus Funktionalität und Ästhetik gelang: die Marmorverkleidung etwa wurde mit Nieten an der Wand befestigt, was wie ein Schmuckornament wirkt.
Noch zahlreicher sind aber unausgeführte Projekte. Ein Lieblingsprojekt war die Verwandlung der Wienzeile (der Wienfluss war gerade reguliert worden) in eine Prachtallee, was aber Stückwerk blieb. Nur die Wienzeilenhäuser erinnern daran. In diesem Zusammenhang sind auch die zahlreichen Projekte für ein Historisches Museum der Stadt Wien zu nennen, das erst Jahrzehnte später auf andere Weise verwirklicht wurde.
Dazu verfasste er auch viele kunsttheoretische Schriften. Wagners besonderes Interesse galt der Stadtplanung im allgemeinen, wozu er ebenfalls theoretische Schriften (Die unbegrenzte Großstadt) schrieb. Beim Wettbewerb zum Generalregulierungsplan von Wien 1893 gewann er einen der 1. Preise.
1894 wurde er Hausenauers Nachfolger als Professor an der Akademie. Im gleichen Jahr erhielt Wagner den Auftrag zur architektonischen Ausgestaltung der Wiener Stadtbahn (siehe auch Stadtbahnstation Karlsplatz).
Aus Wagners Schule gingen etliche bedeutende Architekten hervor wie Josef Hoffmann, Jan Kotìra, Joseph Maria Olbrich, Joµe Pleènik, Hubert Gessner, Ernst Lichtblau, Max Fabiani und viele mehr.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wagner)

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