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Neue Rollenmuster  
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2. Aufgabe

 A/ Stellen Sie alle Ihre Zusammenfassungen zu den Stichwörtern überraschend, selbstverständlich, fraglich, erfreulich im Raum aus, und schauen Sie sich an, was andere geschrieben haben. Nehmen Sie Post it’s mit und schreiben Sie Ihre Eindrücke, Fragen etc. auf, anschließend heften Sie die Post it’s auf die entsprechende Stelle.

 B/ Jeder nimmt seine eigene Zusammenfassung mit den Post it’s ab, und liest sie. Im Plenum können dann die Fragen und die interessanten Bemerkungen diskutiert werden.

3. Aufgabe

Frauenportraits
Wenn Sie sich für das Leben der erwähnten Frauen (siehe vorangehende Aufgabe) interessieren, lesen Sie die folgenden kurzen Frauenportraits, und überlegen Sie, wie die verschiedenen Rollen im Beruf und im Privatleben von ihnen bewältigt werden. Stimmt das mit Ihren Erfahrungen oder mit den Beispielen aus Ihrer Umwelt überein? Diskutieren Sie mit Ihren Mitstudierenden.

Maybrit Illner

Politik fasziniert die Berlinerin, weil es um den „Wettkampf um die beste Idee geht“. Das habe etwas Intellektuelles und zugleich etwas Sportliches. Ideal für die 38-Jährige, denn in der Sportredaktion des DDR-Senders DFF hat sie ihre Fernsehkarriere begonnen. Seit 1992 beim ZDF, war sie zunächst Moderatorin, dann Leiterin des täglichen ZDF-„morgenmagazins“. Seit 1999 moderiert sie „Berlin Mitte“. Zufrieden ist sie, wenn die Polit-Talkshow kontrovers war, spannend „und ein bisschen amüsant“.

Sabine Christiansen

Sie ist die First Lady unter den deutschen Fernsehfrauen. Zehn Jahre lang moderierte die Norddeutsche die „Tagesthemen“, überzeugte ihre anfänglichen Kritiker mit Kompetenz und Sachlichkeit. Seit 1997 hat sie ihren Namen zur Marke eines der erfolgreichsten TV-Formate gemacht. Auch Tony Blair, Colin Powell oder jüngst Hillary Clinton waren schon in der Talkrunde der 45-Jährigen zu Gast. Zusammen mit Maybrit Illner moderierte sie 2002 das erste deutsche TV-Duell der Kanzlerkandidaten.

Marietta Slomka

Die Kölnerin, Jahrgang 1969, wurde 2001 als den Zuschauern fast gänzlich Unbekannte überraschend Hauptmoderatorin des Nachrichtenmagazins „heute-journal“. Zum ersten Mal seit den 80er Jahren bekam eine Frau überhaupt diesen prominenten Newsjob. Heute ist Marietta Slomka eines der selbstverständlichen deutschen Fernsehgesichter. Sie traut sich, Politikern auch mal ganz einfache Fragen zu stellen. So will sie auch jungen Leuten „Lust auf Nachrichten mit Hintergrund“ machen.

Liz Mohn

Aus der „Dame im Hintergrund“ wurde 2002 die „starke Frau von Bertelsmann“: Liz Mohn, die in den 50er Jahren als Telefonistin bei Bertelsmann angefangen hatte, übernahm die Verpflichtungen für ihren gesundheitlich angeschlagenen Mann Reinhard Mohn, der den Bertelsmann Verlag zu Europas größtem Medienkonzern machte. Die 62-Jährige sitzt im Aufsichtsrat und ist Sprecherin der Familie in der Bertelsmann-Verwaltungsgesellschaft, die 75 Prozent der Stimmrechte des Konzerns kontrolliert.

Iris Radisch

Sie zählt zu den wichtigsten Köpfen der Literaturkritik in Deutschland: Seit 1990 gibt ihre Stimme den Rezensionen in der renommierten Wochenzeitung „Die Zeit“ Gewicht, außerdem moderierte sie verschiedene politische und kulturpolitische Gesprächssendungen. In der Kultsendung „Das Literarische Quartett“ bot sie Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki die Stirn. Heute führt sie im Hessischen Rundfunk im wöchentlichen Wechsel mit Gert Scobel durch das Magazin „bücher, bücher“.

Gabi Bauer

Sie war eines der freundlichsten Gesichter der „Tagesthemen“. Unaufgeregt und natürlich präsentierte Gabi Bauer, Jahrgang 1962, die große Nachrichtensendung der ARD. Beim Radio hatte sie ihre Karriere begonnen, erst 1995 kam sie zum Fernsehen und schaffte es dort innerhalb von nur zwei Jahren auf den Stuhl der News-Frontfrau. 2001 verabschiedete sie sich in den Mutterschaftsurlaub, bekam Zwillinge – aber schon ein Jahr darauf auch eine eigene Gesprächssendung.

Tina Mendelsohn

Bevor die 39-Jährige vor zwei Jahren zum ersten Mal „Kulturzeit“ für den Sender 3sat moderierte, hatte sie sich vor allem als Filmautorin mit Reportagen und Dokumentationen einen Namen in der TV-Branche gemacht. Heute steht sie als eine von vier Moderatoren des deutsch-österreichisch-schweizerischen Teams regelmäßig vor der Kamera. Tina Mendelsohn lebt mit Mann und zwei Kindern in London, arbeitet freiberuflich auch für die britischen Fernsehsender BBC und Channel 4.

Anne Will

Die Kölnerin wollte lieber zum Hörfunk als zum Fernsehen. Das „Bohai“ bei der Kameraarbeit mochte sie nicht. Aber es kam anders: Als erste Frau präsentierte sie 1999 die ARD-„Sportschau“. 2001 trat Anne Will die Nachfolge von Gabi Bauer bei der ARD-Hauptnachrichtensendung „Tagesthemen“ an. Ihre Stärke sieht die 37-Jährige darin, „komplizierte Sachverhalte in einfache Worte zu fassen“. Und zum Schluss entlässt sie die Zuschauer fast immer mit einem sehr breiten, sehr charmanten Lächeln.

Friede Springer

„Verlegerin“ will die 61-Jährige nicht genannt werden, sondern „Hauptaktionärin“. Der Verleger, das sei ihr Mann, der mächtige Axel Cäsar Springer, gewesen. Auf seinen Wunsch hin hatte sich das frühere Kindermädchen systematisch darauf vorbereitet, einmal als Erbin den Springer-Konzern zu übernehmen. Mit lächelnder Zurückhaltung avancierte sie zur Chefin des größten europäischen Zeitungshauses – und bewies mehrfach, dass sie sich in feindlich gesonnener Umgebung trotzdem durchsetzen kann.

Elke Heidenreich

Erst wenige Male lief „Lesen!“, die neue Literatursendung des ZDF – und schon hat Elke Heidenreich die ersten Bestseller „gemacht“: Ein Tipp von ihr und am nächsten Tag schnellen die Verkaufszahlen nach oben. Elke Heidenreich wurde in einer Sketchrolle als „Frau Stratmann“ bekannt, sie war Radiojournalistin und TV-Talkshow-Moderatorin – aber im Grunde ist sie selbst Schriftstellerin. Sie hat unter anderem zwei überaus erfolgreiche, von der Kritik gefeierte Bände mit Erzählungen geschrieben. Lesen!

Sandra Maischberger

Sie gehört zu den routiniertesten Interviewern des deutschen Fernsehens: Mit 22 fing sie an, Leute vor der Kamera zu befragen. Heute lädt sich die 37-Jährige fünfmal die Woche den „Menschen des Tages“ ins Studio. Sie schafft es im sanften Ton, aber mit entschiedener Hartnäckigkeit ihren Gästen mehr zu entlocken, als die eigentlich preisgeben wollten. Seit September hat sie zusätzlich in der ARD eine wöchentliche Sendung: „Menschen bei Maischberger“.
(Schirrmacher, 2004)

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