Projekt
- Budapest und Wien um die Jahrhundertwende
Trotz verschiedener Möglichkeiten und Rahmenbedingungen kann der
Ablauf eines Projektes folgendermaßen gegliedert werden:
a) Vorbereitungsphase
In unserem Falle wird die Projektinitiative, der Vorschlag
für ein Projekt bereits von den AutorInnen, also von Außenstehenden gemacht.
In der Auseinandersetzung mit der Initiative werden Ideen zu
Unterthemen, thematischen Aspekten, zum Ablauf etc. von den Beteiligten im
gemeinsamen Gespräch eingebracht.
Nun soll in gemeinsamer Arbeit in der Seminargruppe ein
Projektplan entstehen, der die Arbeitsverteilung, Arbeitsaufträge, die
Einteilung der Gruppen, einen Zeitplan usw. enthalten sollte.
b) Durchführungsphase
Dieser Projektplan sollte umgesetzt werden. Es kann notwendig
sein, dass während der Projektphase sog. Zwischen- und Problembesprechungen
mit allen Beteiligten gehalten werden müssen.
c) Abschlussphase
Am Ende sollten die Ergebnisse der einzelnen Kleingruppen
zusammengefasst, beurteilt, präsentiert werden (zur Präsentation siehe Thema
Demokratieverständnis/se/, Zugang Projekte). In unserem Falle sollte die erstellte Zeitung/Online-Zeitung,
das erstellte Dossier vorgestellt werden, aber auch Referate zu den
gewählten Themen können gehalten werden.
Trotz der Tatsache, dass das „Rahmenthema” als „Budapest und Wien um die
Jahrhundertwende“ angegeben wurde, können Sie den Gegenstand und den
Schwerpunkt Ihrer Recherchen innerhalb dieses Kontextes dennoch selbständig
bestimmen (Architektur, Malerei, Musik, Theater, bekannte Persönlichkeiten,
Künstler etc.). Bei der Themenwahl wurde angenommen, dass sie den Interessen
und Bedürfnissen junger Menschen entgegenkommt, die sich bei dem ersten Schritt
der Berufswahl für Deutsch als Fremdsprache und damit auch für die deutsche
Kultur entschieden haben. Aufgrund der Beschreibung des Wien-Budapest-Projekts
könnten für die Projektarbeit nach Interessen der StudentInnen weitere andere
Themen aus dem Bereich der Künste gewählt werden.
Die Wahl ist u. a. aus dem Grund auf Wien gefallen, weil diese Stadt von Ungarn
aus relativ schnell und einfach zu erreichen ist. Es wäre also möglich und
wünschenswert, im Rahmen dieses Projekts einen Ausflug nach Wien zu planen und
auch nach Wien zu fahren, um da live zu recherchieren. Da kontrastiv gearbeitet
werden sollte, gelten diese Vorgaben auch für Budapest, auch hier könnten u. a.
Museumsbesuche, Stadtrundfahrten oder Interviews mit Experten durchgeführt
werden.
Aus den Mosaiken / Puzzlestücken soll am Ende nach intensiven Diskussionen und
− nach Bedarf − mit bestimmter Steuerung der DozentInnen ein Bild entstehen,
das im geplanten Produkt (Dossier, Zeitung oder Online-Zeitung) veranschaulicht
wird.
Ablauf des Projekts:
Bilden Sie Gruppen zu je 3-4 StudentInnen. Jede Gruppe
entscheidet sich für ein spezielles Themengebiet im ungarischen und im
österreichischen Kontext. Sie können aus folgenden Themengebieten wählen:
Architektur, Malerei, Musik, Theater, Literatur, Alltagsleben, Künstler,
bekannte Persönlichkeiten etc.
Als Einstieg sammeln und systematisieren Sie zunächst Ihre
Vorkenntnisse über die wichtigsten Fragen (die Österreich-ungarische
Monarchie, Wien als kulturelles Zentrum etc.) im Zusammenhang mit dieser
Periode.
Da in diesem Falle ein Projekt von größerem
Umfang mit verschiedenen Zielsetzungen verwirklicht werden kann, sollten Sie im
Plenum und/oder in den Projektgruppen mögliche Ziele gewichten.
Ziele wären bei diesem Thema u.a.:
-
Europäische Kunststile kennen lernen
-
Informationen über Wien um 1900 erwerben
-
Kunstwerke und Künstler aus dieser Zeit kennen lernen
-
Medienkompetenz entwickeln, u.a. Angebote reflektiert bewerten
-
Informationen filtern, zusammenfassen und zielgruppengerecht
präsentieren
-
Globales Leseverstehen trainieren
-
Kreatives Schreiben, Textkompetenz entwickeln
-
Wortschatz und Strukturen zum Thema „Kunst/Kunststile/Malerei/Architektur“
erweitern
- Interesse
an und Lust auf Auseinandersetzung mit Kunst (z.B. speziell Architektur und
Malerei) wecken
-
Persönliche Zugänge zu Kunstbetrachtung schaffen
-
Mehr über die eigene Wahrnehmung erfahren
-
…
Zum Produkt:
-
Zur Auswahl: ein Dossier / eine Zeitung / Webpage zum Thema
Budapest / Wien um die Jahrhundertwende. Die Zeitung kann verschiedene
Textsorten beinhalten: Meldungen, Interviews, Kommentare, Berichte, Porträts,
auch literarische Texte von österreichischen und ungarischen Autoren etc.
-
Das Layout der Zeitung / Webmappe könnte in Form von zwei
Zeitungen sein, die es um die Jahrhundertwende gegeben hat. Beide Zeitungen
sollen Beiträge in deutscher und ungarischer Sprache enthalten sowie möglichst
auch Bildmaterial (alte und eventuell eigene Fotos und Reproduktionen von
Gemälden).
-
Die Zeitungen / Webpage können durch alte Fotos, alte
Schrift, Soundfiles (Musik aus dieser Zeit) usw. anschaulich und kreativ
gestaltet werden. In den Zeitungen könnten u.a. imaginäre Interviews mit
Künstlern stehen.
Abschluss des Projekts
Nach der
Präsentation Ihres Projektes beantworten Sie noch folgende Fragen:
Projekt-Reflexionen
Wie haben Sie dieses Projekt gefunden?
Welche neuen Erkenntnisse haben Sie während der Arbeit an
diesem Projekt und bei der Diskussion darüber gewonnen?
Was haben Sie gelernt?
Wie schätzen Sie Ihre Leistung im Projekt ein?
Welche
Beurteilung geben Sie sich? Warum?
Wie haben Sie die Arbeit in der Gruppe erlebt?
Wie haben Sie Ihre Dozentin/Ihren Dozenten im Projekt erlebt?
Über die Recherche
Wie sind Sie zu den Materialien gekommen?
Wie kompetent fühlen Sie sich im Umgang mit den neuen Medien?
1. Aufgabe
Als Einstieg können Sie den folgenden Text über die
Secession bearbeiten, in dem Daten, Künstlernamen, Baudenkmäler, Kunstwerke
erwähnt bzw. als Links gekennzeichnet werden, die für Sie wahrscheinlich z.T.
bekannt sind oder gegebenenfalls weiterer Recherche bedürfen. Einigen Sie sich
auf Namen, Begriffe, über die die Mitglieder Ihrer Seminargruppe mehr wissen
möchten, und verteilen Sie die Aufgaben, wer sich womit beschäftigen soll.
Besprechen Sie auch, welche Quellen Sie dabei benutzen werden.
2. Aufgabe
Bei der Arbeit sollten Sie Fachwörter aus den gewählten Themenbereichen
erklären (Stil, Architektur, bildende Kunst, Musik …), Wortfelder erstellen,
sich Merkmale unterschiedlicher Textsorten bewusst machen.
Secession
Die Wiener
Secession wurde am 3. April 1897 von Gustav Klimt, Koloman Moser, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, Max Kurzweil und anderen
Künstlern als Abspaltung (Secession)
vom Wiener Künstlerhaus
gegründet, da die Künstler den am Künstlerhaus vorherrschenden Konservatismus und
traditionellen am Historismus orientierten Kunstbegriff ablehnten.
Vorbilder waren die Berliner und Münchner Sezession. Die
erste Ausstellung fand 1898 statt.
Große Verdienste erwarb sich die Gruppe mit ihrer Ausstellungspolitik,
durch die etwa die französischen Impressionisten dem
Wiener Publikum zugänglich gemacht wurden.
Ebenfalls 1898 wurde das Ausstellungshaus von Olbrich, einem Schüler Otto Wagners, auf einem
von der Stadt Wien zur Verfügung gestellten Grund an der Wienzeile erbaut. Dieses
Ausstellungsgebäude wird in Wien ebenfalls als Secession bezeichnet.
Berühmt wurde die 14. Ausstellung der Secession 1902, die Ludwig van Beethoven
gewidmet war. Das Arrangement der Ausstellung stammte von Josef Hoffmann. Im
Zentrum war eine Beethovenstatue Max Klinger, um die herum
Klimts Beethoven-Fries
angebracht war.
1903 wurde von Hoffmann
und Moser die Wiener Werkstätte als
Produktionsgemeinschaft bildender Künstler gegründet, die das Ziel hatte, das
Kunstgewerbe zu reformieren.
Am 14. Juni 1905 trat Gustav Klimt mit einer
Gruppe von Künstlern (etwa Carl Moll) aus der
Secession wieder aus.
Die Secession liegt im 4. Wiener Gemeindebezirk
in der Nähe des Karlsplatzes und des Naschmarkts.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Secession)
Wie dies das letzte Beispiel illustriert, ist Wikipedia eine
empfehlenswerte Quelle für Ihre Recherche, wo Sie z.B. über den Jugendstil (http://de.wikipedia.org/wiki/Jugendstil#),
über die bereits erwähnten und auch über weitere Baudenkmäler wie z.B.
Stadtbahnstation Karlsplatz (http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahnstation_Karlsplatz),
Wiener Postsparkasse, Kirche St. Leopold am
Steinhof in
Wien-Penzing
(von Otto Wagner) Texte mit Links und auch Fotos finden können. In der
Postsparkasse, die eines der berühmtesten (und meistfotografierten)
Jugendstilgebäude
Wiens ist, können Sie
sogar an einer virtuellen Führung teilnehmen.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Postsparkasse)
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