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Jugendkultur

1.  Aufgabe

Sammeln Sie schriftlich Ihre Assoziationen zum Thema Jugendkultur. Arbeiten Sie in Kleingruppen. Versuchen Sie, den Begriff zu definieren.

 2.  Aufgabe

A/ Lesen Sie nun, wie Jugendkultur auf den Seiten von Wikipedia definiert wird. Das Inhaltsverzeichnis informiert Sie über den Aufbau.

  1. Nähere Bestimmung

  2. Ursachen und Wesen

  3. Kommerzialisierung

  4. Junggebliebene

  5. Jugendkulturen

    1. In der Geschichte

    2. In den westlichen Gesellschaften

    3. In der Welt

B/ Markieren Sie beim Lesen des Textes Stichwörter, die bei Ihnen (vgl. vorangehende Aufgabe) auch vorkommen.

 Jugendkultur

 Als Jugendkultur werden die  kulturellen Aktivitäten und Stile von Jugendlichen bezeichnet. Der Begriff wurde von Gusta Wyneken (1875–1964) geprägt. Der Kern einer Jugendkultur ist die Etablierung einer eigenen Subkultur innerhalb einer bestehenden Kultur der Erwachsenen, die den Heranwachsenden keine sie befriedigenden Ausdrucksmöglichkeiten für ihr als neu empfundenes Lebensgefühl anbietet.

Nähere Bestimmung

Eine Jugendkultur im weitesten Sinne gibt es in jeder neuen Generation (vgl. dazu Jugendsoziologie), aber nicht jedesmal wird die Gesamtkultur stilistisch stark von ihr beeinflusst. Der Begriff „Jugendkultur“ tauchte auch erstmals in einer Zeit der Zuspitzung einer bestimmten deutschen Jugendkultur auf, nämlich während der „Jugendbewegung“. Auf Grund der Komplexität der Vorgänge innerhalb einer Jugendbewegung und ihrer Interaktion mit bestehenden gesellschaftlichen, politischen aber auch ästhetischen Elementen der Erwachsenenkultur, wird die Bedeutung und der Einfluss der Jugendkultur auf eine Gesellschaft oft kontrovers diskutiert.
Die Inhalte einer Jugendkultur stehen meistens dem Mainstream der Erwachsenenwelt oder konkret ihrer Elterngeneration und auch angepasster Peers entgegen oder ironisieren diese.

Ursachen und Wesen

Ausgangspunkt für eine Jugendkultur ist häufig eine Innovation im Bereich von Musik, Moden und Attitüden, mit welchen kleinere Gruppierungen von Jugendlichen zunächst ein innovatives Verhalten entwickeln, Nachahmer finden, dann alternative Handlungsweisen ausbilden und Werte aufstellen, im Extremfall eine eigene Weltanschauung entwickeln und aktiv weiter vermitteln. Die Akzeptanz innerhalb der jeweiligen Generation entscheidet darüber, ob diese Subkultur zu einer richtigen Jugendkultur expandiert, nur als Subkultur bestehen bleibt bzw. in Vergessenheit gerät.Verschiedene Jugendliche zeigen – je nach psychischer Disposition und sozialem Niveau – eine unterschiedlich stark ausgeprägte Affinität zu ihrer Jugendkultur. Diese Vorgänge sind nur von Fall zu Fall zu erfassen und allgemein und umfassend nicht erklärbar. Zum Einen liegen oft simple psychologische Motivationen wie die Steigerung der eigenen Attraktivität zum Zweck der beginnenden Partnersuche oder die Lösung vom Elternhaus, die Demonstration des „Erwachsenseins“, vor. Zum Anderen wirkt der Wunsch nach Teilnahme an kreativer Gestaltung der Gesellschaft, durchaus auch auf der Basis in der Kindheit vermittelter, auch ideologisierter Werte. Letzteres erweitert die Ursachen um soziologische Aspekte. Oft sucht man Ursachen für die Entstehung einer Jugendkultur auch in einer Orientierungsphase der Jugendlichen, in der bestehende Werte neu überprüft und beurteilt werden. Dieses scheint Jugendlichen innerhalb einer Gruppe leichter zu fallen, da hier gruppendynamische Effekte wirken.
Größtenteils identifizieren sich Angehörige einer bestimmten Jugendkultur mit dieser über Gruppensymbole. Diese artikulieren sich in Jugendsprache, bestimmten teilweise hochdifferenzierten Moderichtungen in Hinsicht auf Musikstil oder Kleidung, Schmuck, Tätowierungen, eventuell im Konsum bestimmter Rauschmittel. Zumeist hat das Kultcharakter.

Kommerzialisierung

Oft werden jedoch die äußeren Merkmale einer solchen Kultur nach kurzer Zeit von einer breiten Masse aufgenommen, und innere Werte und kreative Aspekte bleiben auf der Strecke: Die Jugendkultur wird so zu einem Teil der Konsumgesellschaft. Diese Entwicklung hat seit Ende der 1980er Jahre stark zugenommen, als Jugendliche zunehmend zum Zielpublikum der Wirtschaft geworden sind. Immer schneller saugen die interessierten Industrien entstehende Jugendkulturen auf und nehmen ihnen so Inhalt und Authentizität. Dies geht bis zu Versuchen, allein durch Fernsehen und Werbung „Kulte“ zu kreieren, ohne daß zuvor eine Jugendbewegung da war und trägt wohl auch zu einem allgemeinen kulturellen Unbehagen sowie Bezugsverlusten innerhalb jüngster Generationen bei. Der „Kult“ dauert nur einen Moment und authentische Jugendkulturen entstehen nur noch sehr schwer...

Junge und Junggebliebene

Durch die Entstehung der Popkultur in den 1950er Jahren entstand das Phänomen, dass immer mehr Menschen, die der Adoleszenz längst entwachsen sind, „jugendkulturellen“ Phänomenen verhaftet bleiben und sie weiter Teil ihres Lebenstils und ihrer Identität begreifen. So finden sich z. B. im Publikum der Rolling Stones Menschen in reiferem Alter, die dem Kulturgenuss des Rock noch Begeisterung abgewinnen. Es gibt aber auch kommerziell nicht erfolgreiche Bands (beispielsweise im Punkbereich), deren Motivation weniger beim Geldverdienen liegt, sondern im Ausdruck einer Gefühlsstruktur, die nicht dem der breiten Masse entspricht. Erwachsene, die ihrer Jugendkultur treu bleiben, spielen oft eine wichtige Rolle, da sie über Ressourcen zur Verbreitung und Organisation verfügen, die den Jugendlichen fehlen, und da sie Verständnisbrücken bauen können.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Jugendkultur)

3. Aufgabe

Vergleichen Sie die Definition mit Ihren eigenen Versuchen in der Kleingruppe. Überlegen Sie, welche Ihrer Assoziationen im Text angesprochen wurde.

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